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Häufig gestellte Fragen zur Misteltherapie

Allgemeine Fragen
Welchen Stellenwert hat die Misteltherapie im Konzept der ganzheitlichen Krebstherapie?

Die Misteltherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der ganzheitlichen, auch integrativ genannten, Krebstherapie und versteht sich als Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung. Operationen, Chemo-, Strahlen- und/oder (Anti)-Hormontherapien sind etablierte Standardmethoden bei Krebserkrankungen, die durch zusätzliche Massnahmen wie die Misteltherapie sinnvoll ergänzt werden können. Ziel der Misteltherapie ist es in erster Linie, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Seit wann gibt es Mistelpräparate?

Mistelpräparate werden seit über 100 Jahren zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. Heute gehören sie zu den am meisten verordneten pflanzlichen Arzneimitteln in der Krebsmedizin. Mehr als die Hälfte aller Tumorpatienten im deutschsprachigen Raum wendet eine Misteltherapie an.

Ist eine Misteltherapie wissenschaftlich belegt?

Bis zum heutigen Zeitpunkt liegen etwa 140 klinische Studien zur Anwendung von Mistelpräparaten bei verschiedenen Tumorarten vor.

Welche Wirkstoffe enthält die Mistel?

Die Mistel enthält verschiedene Wirkstoffe. Einige, wie z.B. die Mistellektine und Viscotoxine, wurden in Studien hinsichtlich ihrer Wirkung in der Krebstherapie gründlich untersucht. Gemäss heutigem Wissensstand entfaltet sich die eigentliche Wirkung im Mistel-Gesamtextrakt, in dem sich die einzelnen Wirkstoffe durch ihr Zusammenspiel gegenseitig verstärken.

Warum gibt es Mistelpräparate von unterschiedlichen Wirtsbäumen?

Misteln werden von ihrem Wirtsbaum mit Nährstoffen versorgt und unterscheiden sich deshalb in ihren Inhaltsstoffen je nach Baum, auf dem sie gewachsen sind. Mit Mistelextrakten von unterschiedlichen Wirtsbäumen soll je nach Art des Tumors eine optimale Wirkung bei bestmöglicher Verträglichkeit erzielt werden.

Gibt es Unterschiede zwischen den Mistelpräparaten verschiedener Hersteller?

Ja, sie unterscheiden sich in den von den Herstellern angewendeten pharmazeutischen Verfahren und folglich in ihrer Zusammensetzung. Dadurch sind Mistelpräparate verschiedener Hersteller nicht direkt miteinander vergleichbar. Bei einer Umstellung auf ein anderes Mistelpräparat muss deshalb wie bei einer Neueinstellung verfahren werden.

Wer kann Mistelpräparate verordnen?

Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt über die Misteltherapie und lassen Sie sich von ihm gegebenenfalls an einen Spezialisten weiterverweisen

Wie lange dauert eine Misteltherapie?

Eine Misteltherapie wird so lange fortgesetzt, wie die Tumorerkrankung andauert. Darüber hinaus hat es sich bewährt, die Therapie abhängig vom Rezidivrisiko (Rückfallrisiko) weiterzuführen. Dies bedeutet in den meisten Fällen eine Fortsetzung der Therapie über ca. fünf Jahre ab dem Diagnosezeitpunkt bzw. nach der Operation oder auch länger (z.B. Mamma- oder Kolonkarzinom). Die Behandlung ist fortlaufend mit der zuständigen medizinischen Fachperson abzusprechen.

Wie müssen Mistelpräparate gelagert werden?

Da pflanzliche Arzneimittel empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren können, sind sie im Kühlschrank bei 2 °C bis 8 °C zu lagern. Für den Transport (von der Apotheke nach Hause oder während des Urlaubs) kann kurzfristig von diesen Temperaturangaben abgewichen werden, sofern die Gesamtdauer des Transportes unter 8 Tagen liegt. Die Temperatur darf dabei nicht unter 2 °C oder über 30 °C betragen.

Gibt es Beeinträchtigungen oder Wechselwirkungen mit anderen Therapieformen bzw. Medikamenten?

Bisher sind keine eindeutigen Wechselwirkungen bekannt. Eine Misteltherapie kann auch während einer Chemo-, Strahlen- oder (Anti)-Hormontherapie durchgeführt werden.

In Laborversuchen an Tumorzellen und in der Praxis konnte bei den üblichen Chemo- und (Anti)-Hormontherapeutika keine negative Beeinflussung durch Mistelpräparate gefunden werden. Auch in der klinischen Anwendung ist für Chemotherapeutika bisher keine Beeinträchtigung der Wirksamkeit durch die Misteltherapie bekannt.

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